Mittwoch, 10. September 2014

Lagos in der Algarve


Nach 2 1/2 Wochen in Lissabon ist‘s genug. So schön wie die Stadt ist und uns gut unterhalten, so gastfreundlich die Marina da Nacoes uns beherbergt und so ruhig wir unter strahlend blauem Himmel mit flotten Schiffsnachbarn gelegen haben, es hat uns gereicht, das Fernweh zog, die Unruhe und Ungeduld wuchs, die Arbeiten am Schiff waren vorerst wieder erledigt – wir wollten weg.

Der Wind verspricht bis Dienstag, 16. September keine Besserung. Das grosse Tief dreht und dreht sich zwischen Madeira und den kanarischen Inseln. An ein Wegkommen von der Europäischen Küste ist, zumindest unter annehmbaren Segelbedingungen, zurzeit nicht zu denken.
Heisst also: Nochmals 10 Tage in Lissabon bleiben?!


 Nein!

Als unsere deutschen Schiffsnachbarn am Sonntagmorgen ihre Abfahrt bekannt gaben, haben wir uns kurzentschlossen umentschieden, die bereits fast gefällte Entscheidung für Mietauto-Ueberbrückung-Reisetage kurzerhand über  Bord geworfen, das Schiff klar zum ablegen gemacht. Zusammen haben sich zwei Van de Stadt Yachten auf den Weg gemacht. Zum Abschied wurde die Hafenglocke geläutet. Adios Lisboa!


Mit auslaufendem Hochwasser liessen wir uns den Tejo hinunter spülen, noch einmal an Lissabon vorbeigondeln und ab nach Süden in die Algarve pusten – oder besser gesagt von der Schiffsschraube schieben – wir nutzten die Flaute und das relativ flache Wasser, bevor der Südwind inzwischen noch näher an die Küste herangekommen ist. Zwischendurch war kurz ein bisschen Segeln möglich, doch leider, wie vorausgesagt, herrschte meistens leichter Wind von vorn.


Die Fotos wurden von der SY Malwieder auf dem Weg nach Lagos aufgenommen. 
Herzlichen Dank, Inge!

Lissabon im Hintergrund von Safari Njema
Nutzen des leichten Windes, um nach Süden zu kommen ...
Kreuzfahrtschiff im Hintergrund von Safari Njema
Sonnenuntergang ohne Land in Sicht



Morgenstimmung  nach einer durchwachten Nacht

Auch etwas Regen haben wir am Rande des genannten Tiefs abgekriegt
Nix als Flaute und Flachwasser
Eine Kittywake ruht sich auf der Reling aus
Cabo Sao Vicente backbord querab
Gut 30 Stunden später haben wir das Cap Sao Vicente gerundet und sind in Lagos in der berühmten Algarve gelandet. Nun wollen wir hier die schöne Küste kennenlernen und von hier aus weiterplanen.


Unsere Idee, via Madeira zu den kanarischen Inseln zu segeln ist somit praktisch gestorben. Snüff! Tja, wir lernen laufend unsere Lektionen. Geduld, Geduld, und nochmals Geduld haben –  Anpassen an die Natur – Seglerleben eben … gar nicht so einfach das auszuhalten, doch die schönen Naturstimmungen entschädigen allemal!