Donnerstag, 26. Februar 2015

Martinique - c'est chic!

Am Aschermittwoch erreichten wir Martinique und damit wieder europäische Gewässer und – unser geschätztes Frankreich!

Saint Anne - le Marin Martinique
Endlich wiedermal per Fahrrad unterwegs!
Hier gehört der Aschermittwoch noch zum Karneval dazu. Alle Einrichtungen und Verkaufsläden bleiben geschlossen und am letzten Tag der Fasnacht geht ein schwarz-weisser „Trauerumzug“ durch die Strassen. Die bösen Geister werden gemäss Brauch zum Scheiterhaufen gebracht. In unserem Reiseführer von 1997 werden noch „spontane Umzüge hinter lokalen Musikgruppen" beschrieben. Also 2015 kam die Musik „nur“ noch aus der Dose von einem Laster runter, nicht mehr so originell, dafür mindesten 100mal so laut … Also niemals so rüüdig wie die Fasnacht in Luzern!




Es ist schon komisch – Nur ein Inselchen weiter und Vieles sieht so komplett anders aus. Martinique is very much like France! 


Wir geniessen die feinen französischen Leckereien, die französische Sprache und die mega grossen Supermärkte. Ein Angebot zum Erschlagen! Nach mehreren Wochen auf den eher ländlichen Inseln und ihren kleinen Dorflädelis, in welchen man noch das Ablaufdatum der Dosen vor dem Kauf kontrollieren musste, ist das Einkaufen in der Boulangerie, Carrefour und Co ein Erlebnis bei dem einem das Wasser im Mund zusammenläuft! Crepes, Galettes, Pain au Chocolat, Pain au Raisin, Baguettes, Camembert und Bordeaux ...

Sofort packen wir den Schiffsbauch wiedermal voll, denn wir sind auf dem Sprung! Nach nur 5 Tagen entdecken wir ein 24 Stunden Zeitfenster, in welchem der Wind anstatt mit den üblichen 90 Grad nun mit 77 Grad einfällt – die gewünschte nördliche Komponente im Passatwind!
Doch vor der ruppigen Ueberfahrt gibt’s zur Stärkung noch ein feines Raclette mit Weisswein!

RIGUGEGL!
Nun haben wir vor zwei Tagen Safari Njemas Kielwasser gekreuzt und liegen erneut in der Bucht von Bridgetown in Barbados vor Anker und sind pünktlich parat für den Termin bei der US Botschaft am nächsten Montag! Wir sind gespannt ob es klappt mit dem Visumsantrag ...

Die Zeit hier nutzen wir um die schönen Gewässer Barbados unsicher zu machen. Ab morgen tauchen wir unter Wasser und beginnen unseren Advanced Open Water Diver Kurs, damit wir mit unseren semi professional Tauchgspändlis Patrizia und Brö beim nächsten Zusammentreffen wieder mithalten können, gällid!

Sonntag, 15. Februar 2015

Besuch in Port Royal bei den Pirates of Carribean - Ankunft in Saint Lucia

Weil über die Insel St. Vincent immer wieder auch negative Berichte über Kriminalität gegenüber Yachties kursieren, entschieden wir uns, nur eine Nacht dort zu verbringen und wählten Walliabou alias Port Royal aus. Hier wurden im Jahr 2005 die ersten drei Teile der Kinofilme Pirates of the Carribean gedreht.
Wir wollten sehen, was vom Filmset noch übrig geblieben ist ...

Port Royal








Johnny Depp und Keira Knightly waren leider schon abgereist



Nachtessen in der Pirate Cove
Safari Njema wartet auf uns mit Ankerlicht
Der Steg wurde vor Jahren von einem Hurrikan weggefegt


LINK: Captain Jack Sparrow's Ankunft in Port Royal / Walliabou Bay


Nach 37 Seemeilen ab Walliabou steuerten wir Soufriere auf Saint Lucia an. Das kleine Städtchen liegt zu den Füssen der beiden Pitons, Wahrzeichen von St. Lucia und oft verwendetes Postkarten Sujet.









Die Insel Saint Lucia ist ein Staat für sich, heisst also erneut gelbe Flagge hissen und sich im Immigrations- und Zollbüro anmelden.. Wie immer gilt es ein paar Formulare auszufüllen, Pässe und Schiffspapier zu zücken. Als Käpt'n hat Sven die Schreibarbeit zu erledigen (Tja, hat man halt davon, wenn man der Scheff sein will! ;) und macht dies inzwischen in soooo einem Blitztempo, dass wir es just noch innerhalb der offiziellen Bürozeiten vor 16.30 Uhr schafften und deshalb keine Overtime Fee bezahlen mussten. Der nette Beamte machte dann auch viele grüne Höggeli und musste Sven Schrift nur zweimal korrigieren - Stempel - Pämpäm - und erledigt war der Task - ab zum Sundowner in die Hafenbar ...

Genau zu Füssen des kleinen Pitons lag Safari Njema während zwei  Nächten an der Mooring Boje. Die Bojen werden hier für Besucher Schiffe ausgelegt, um den Meeresboden vor den aufkratzenden Ankern zu schonen und die schöne Unterwasserwelt zu schonen. Tatsächlich zeigte sich bald schon wieder eine Schildkröte, die uns gwundrig aus dem Wasser.

Einen heissen und steilen Spaziergang weg von unserem Ankerplatz besuchten wir auf den umliegenden Hügeln die Sulphur Springs, wo heisse rauchende Quellen und austretende Gase eindrücklich zeigen, wie lebendig es da unter unseren Füssen ist.

der kleine Piton

Sulphur Springs



Nun, schon eine Bucht weiter in Rodney Bay, liegen wir seit über 3 Wochen wieder an einem Steg in einer Marina. Safari Njema wird mit Hilfe von zwei tollen Guys innen und aussen geputzt, gewaschen und poliert und ist nun wieder nice and shiny! Zudem machte unsere Versorger Batterie während den letzten Tagen zunehmend Zicken und wollte von Bord gehen.
Weil hier jährlich im Dezember die grosse ARC Regatta von Cran Canaria her ankommt, ist die Infrastruktur für Yachtunterhalt- und Reparatur perfekt. So waren zwei neue passende Batterien schnell gefunden und leicht eingebaut. Nun tut's wieder stromen auf der Safari Njema - nicht besser, aber länger! ;)

Von nun an warten wir wieder auf ein ganz bestimmtes Windfenster - etwas nordöstlich hätten wir's denn gerne, um von hier oder Martinique einen Abstecher nach Barbados zurück zu machen.
Oje, das wird was: 100 Seemeilen gegen Wind, Strömung und Wellen ....
in Barbados wollen wir uns bei der US Botschaft für ein sechsmonatiges Visum bewerben und müssen deshalb dort persönlich zu einem Interview erscheinen.

Sonntag, 8. Februar 2015

natur pur - St. Vincent and the Grenadines

Nach rund zwei Wochen in der Pampa auf den kleinen Inseln der Grenadinen, liegen wir in der Bucht vor Port Elisabeth.
Bay of Port Elisabeth
Quai von Port Elisabeth
Aussicht von Mount Pleasant auf Port Elisabeth 
Allzeit zum Service bereit - Boote der Einheimischen
Hier gibt es zur Abwechslung malwieder Infrastrukur für Segler und Touristen: Einkaufszentren, Coiffeur, Restaurants und Souvenirshops. Das ist auch mal wieder ganz schön so!
Weil es auch hier keine Marina gibt, um das Schiff anzubinden, liegen in der weiten Bucht wohl über 60 Segelboote vor Anker und die Einheimischen bieten den sonst in der Marina üblichen Service an. Sie kommen mit Booten zum Schiff und bieten Wasser, Diesel, Benzin, Gas, Eis, Brot, frischen Fisch und gekühlte Getränke oder Taxifahrdienste an. Was für ein komfortabler Service für uns!
schwimmende Tankstelle 
Mr. Breadman - täglich frische Baguettes, Croissants und Bananabread
Wie auf den bisherigen kleineren Inseln ist die Stimmung im Städtchen und den Besuchern gegenüber freundlich und offen. Hier, haben wir das Gefühl, ist noch ein bisschen mehr Dorfleben  und Geschäftigkeit zu spüren. Wir unternehmen sehr oft Spaziergänge quer über oder rund um die Insel, um uns vom Bootsleben ein bisschen die Beine zu vertreten. In zwei bis vier Stunden sind meistens alle Wege ausgekundschaftet und wohl jeder Insulaner hat mitbekommen, dass da zwei Bleichgesichter gerade über die Insel wandern. Wie es so Inseln an sich haben, kann man sich auch kaum verlaufen. Irgendwann stehen wir immer wieder am Ausgangspunkt.
Sonnenuntergangstour auf Carriacou
unterwegs auf Canouan
unterwegs auf Union Island
Salt Whistle Bay auf Mayreau

die einsame Luvseite von Bequia
Wenn wir nicht zu Fuss auf den Inseln herumkraxeln machen wir die Unterwasserwelt per mit Taucherbrille, Schnorchel und Flossen unsicher. Genial war das Schnorcheln in den Tobago Cays, einem Marine Nationalpark wo wir viele Schildkröten im Wasser und auf dem Trockenen beobachten konnten und enorm vielen Fischen in den umliegenden Riffen begegneten. Stundenlang schwammen wir dank Flossen auch auf die weiteren Riffe hinaus, wo grössere Fische und eine breitere Vielfalt davon zu sehen sind. Etwas Acht geben mussten wir auf die zeitweise starken Strömungen, um sie für uns gut nutzen zu können. Gegenan ist es ziemlich anstrengend zu schwimmen, kann man sich aber von der Strömung treiben lassen, ist es wie im 3DKino, über die Riffe hinweg zu gleiten, ohne eine Schwimmbewegung machen zu müssen. Trotzdem habe ich, Gerda mir tiefe Blasen von den Flossen eingefangen, so dass ich zurzeit gerade ein paar Tage aufs Flösslen verzichten muss. Es ist unglaublich, was die Natur an in Form und Farbe verschiedensten Lebewesen bietet. Wir sind immer wieder begeistert! Dank den Tauchausflügen in den Philippinen mit unseren semiprofessional dive buddies Patrizia und Brö finden wir die unterschiedlichsten Wasserviecher einerseits besser und wissen sie nun auch eher zu benennen. Da wir keine Unterwasserkamera haben,  stammen die folgenden Fotos aus dem Internet und nicht von uns, zeigen aber vielleicht annähernd, was uns so begeistert.
Parrot  Fish












Barracuda

Box Fish
Hawkbill Schildkröte
blaugepunkteter Stachelrochen
Squid
Languste
Immer noch aber gehören wir auch zu den Landbewohnern und brauchen deshalb regelmässig Landausgang. Zur Abwechslung liessen wir  am Donnerstag Safari Njema alleine am Anker hängen und nahmen früh morgens die Fähre nach St. Vincent hinüber. Nach einer 90minütigen, halsbrecherisch schnellen Busfahrt und ohrenbetäubender lauter Berieselung durch die hier beliebte Rap Musik, wurden wir endlich wieder in die herrlich ruhige Natur hinaus entlassen und starteten zur rund 20km langen Vulkanbesteigung und gleichzeitigen Inselüberquerung des Soufrières, dem 1000m hohen Vulkan von St. Vincent. Sehr Abwechslungsreich führte der Pfad auf der feuchteren Ostseite durch Bananenplantagen und Farmland, Bambuswälder, Regenwald, hoch zum kühleren Moos- und Farnwald bis über die Baumgrenze an den bilderbuchmässigen Vulkan Kraterrand. Richtung Westen ging der Abstieg lange durch dichten Dschungel bis hinunter in den heissfeuchten Mangrovenwald und zum Palmenstrand.
Kaum war das erste Dorf unten am Meer wieder erreicht, gabelte uns auch schon wieder ein Bus auf (zum Glück war dessen Autoradio defekt!) und brachte uns nach Kingstown zurück. Just erwischten wir die letzte Fähre um 18 Uhr und genossen ein wohlverdientes Bier bei Sonnenuntergang auf dem Fährdeck. Nur noch ein Dinghi-Schwumm bis zurück zu unserer Safari Njema.

Kingstown of St. Vincent
tiefer Krater des Soufrière
Blick in den rauchenden Krater
und Blick über die ganze Insel St. Vincent


Welch ein Wetterglück wir hatten! Oft stauen sich hier Wolken
Blick zurück in den Berg hinauf
 Ein weiterer intensiv schöner Natur Tag und wir staunen immer wieder, wie die Anschlüsse im öffentlichen Verkehr perfekt, aber ohne Planung klappen!

So vergehen unsere Ferientage hier unglaublich schnell – viel Natur, viel Wasser, viel Sonne, viele Gedanken, viele Eindrücke – schön.