Windtechnisch suboptimal, da die ersten 14 Stunden unter
Motor, dafür bei wenig Schwell (Gerda
dankts!) und herrlichem Sonnenschein zieht es uns weg von Frankreich nach
Südwest Richtung Spanien. Das gute Wetterfenster ist zu kurz angesagt, als
dass es distanzmässig bis nach A Coruna
gereicht hätte, doch wir wollen es nicht ungenutzt vorbeiziehen lassen.
Tja, Fahren unter Motor macht immer weniger Spass, doch wir
nehmen‘ s vorerst gelassen. Immerhin ist ja bald Ostwind angesagt und prompt,
schon am Montagabend können wir einige Stunden segeln und unsere Pizza Biskaya in
der Abendsonne geniessen. Als Premiere stossen wir dazu mit frischentsalzenem Meerwasser an. Das Wasser ist rüüdig guet und sehr weich zum Trinken! Richtig gut!
Ab Dienstagmittag können wir definitiv nur noch Segel hissen,
um zwar gemütlich, aber bei herrlicher Ruhe und leichtem Wind gen Spanien zu
säuseln. Zwar brauchen wir etwas mehr Zeit, dafür ist das Vergnügen gross, als
wir erstmals unseren nigelnagelneuen Parasailor steigen lassen können, der uns
bis zum Eindunkeln über das blaue weite Meer zieht.
Für die Nacht ändern wir den
Kurs und setzen die anderen 3 Segel um mit Rauschefahrt bei Halbwindkurs Gijón ansteuern. Der gegeneinander laufende
Atlantikschwell von Nordwest und die Windwellen von Ost sind bei Bft. 3 gut
auszuhalten und wir können die Überfahrt
trotz Schlafmangel richtig geniessen. Dazu tragen auch die vielen Delfine
bei, die uns fast stündlich am Bug besuchen kommen.
Was nur treibt diese Tiere zu unserem Schiff? Bei
sooooooviel Zeit zum Nachdenken, denke ich mir
die Konversation der Flipper aus – „ Hey, da ist ein Schiff! Endlich mal
Abwechslung zum ewigen blau, wer zuerst da ist und den besten Platz am Bug
ergattert! Ab im gestreckten Flossenschwumm über die Wellen - Juhuuuu losloslos! – He, mach mal Platz da an
der Bugspitze, nun bin ich dran! Und dann
ich und dann ich und dann ich - ok – boys and girls – ab wieder an die Arbeit –
da drüben hör ich einen Fischschwarm – c u @ the next boat! Byebye! Oder „Hey man, dieser Kutter läuft zu langsam,
da schlafen einem ja die Flossen ein, kommt wir suchen uns am Horizont einen grösseren
Dampfer…
Ihr Spiel mit den Wellen ist faszinierend und wir können uns
kaum sattsehen wie sie pfeilschnell rund ums Schiff sirren.
Als wir den Atlantikschelf überqueren beginnt das Echolot zu
zählen und endet irgendwann bei über 160 m Tiefe. Hier fällt nun der
Meeresgrund innerhalb von 20 Seemeilen auf über 4000 m Tiefe ab. Nun ist
wirklich nur noch Blauwasser unter uns! Umso komischer, wenn das Echolot plötzlich
0.3 m oder 2,5 m anzeigt, wenn gerade die Delfine ums Schiff rumspielen!
Zufrieden, die berüchtigte Biskaya gut hinter uns gebracht zu
haben laufen wir in den grossen Hafen von Gijón ein.
Gijón – schöne moderne
spanische Stadt mit typischer Altstadt
Weil die Picos de Europa so Nahe liegen, zieht es uns in die
Hügel hoch zum Wandern. Endlich wieder mal die Beine strecken und über Stock
und Stein wandern – Doch, ohalätz – Nebel vermasselt uns die schönen
Aussichtfotos! Macht nix – war trotzdem ein ausgefüllter, stimmiger
Tagesausflug mit Besuch der Virgen de Covadonga