Samstag, 19. Juli 2014

Überfahrt Biskaya 14. - 16 Juli 2014 - Gijon - Covadonga ohne Aussicht auf die Picos de Europa


Windtechnisch suboptimal, da die ersten 14 Stunden unter Motor, dafür  bei wenig Schwell (Gerda dankts!) und herrlichem Sonnenschein zieht es uns weg von Frankreich nach Südwest Richtung Spanien.  Das  gute Wetterfenster ist zu kurz angesagt, als dass es distanzmässig bis nach A Coruna  gereicht hätte, doch wir wollen es nicht ungenutzt vorbeiziehen lassen.
Tja, Fahren unter Motor macht immer weniger Spass, doch wir nehmen‘ s vorerst gelassen. Immerhin ist ja bald Ostwind angesagt und prompt, schon am Montagabend können wir einige Stunden segeln und unsere Pizza Biskaya in der Abendsonne geniessen. Als Premiere stossen wir dazu mit frischentsalzenem Meerwasser an. Das Wasser ist rüüdig guet und sehr weich zum Trinken! Richtig gut!


Ab Dienstagmittag können wir definitiv nur noch Segel hissen, um zwar gemütlich, aber bei herrlicher Ruhe und leichtem Wind gen Spanien zu säuseln. Zwar brauchen wir etwas mehr Zeit, dafür ist das Vergnügen gross, als wir erstmals unseren nigelnagelneuen Parasailor steigen lassen können, der uns bis zum Eindunkeln über das blaue weite Meer zieht.




 Für die Nacht ändern wir den Kurs und setzen die anderen 3 Segel um mit Rauschefahrt bei Halbwindkurs  Gijón ansteuern. Der gegeneinander laufende Atlantikschwell von Nordwest und die Windwellen von Ost sind bei Bft. 3 gut auszuhalten und wir können die Überfahrt  trotz Schlafmangel richtig geniessen. Dazu tragen auch die vielen Delfine bei, die uns fast stündlich am Bug besuchen kommen.





Was nur treibt diese Tiere zu unserem Schiff? Bei sooooooviel Zeit zum Nachdenken, denke ich mir  die Konversation der Flipper aus – „ Hey, da ist ein Schiff! Endlich mal Abwechslung zum ewigen blau, wer zuerst da ist und den besten Platz am Bug ergattert! Ab im gestreckten Flossenschwumm über die Wellen -  Juhuuuu losloslos! – He, mach mal Platz da an der Bugspitze, nun bin ich dran!  Und dann ich und dann ich und dann ich - ok – boys and girls – ab wieder an die Arbeit – da drüben hör ich einen Fischschwarm – c u @  the next boat! Byebye!  Oder „Hey man, dieser Kutter läuft zu langsam, da schlafen einem ja die Flossen ein, kommt wir suchen uns am Horizont einen grösseren Dampfer…
Ihr Spiel mit den Wellen ist faszinierend und wir können uns kaum sattsehen wie sie pfeilschnell rund ums Schiff sirren.

Als wir den Atlantikschelf überqueren beginnt das Echolot zu zählen und endet irgendwann bei über 160 m Tiefe. Hier fällt nun der Meeresgrund innerhalb von 20 Seemeilen auf über 4000 m Tiefe ab. Nun ist wirklich nur noch Blauwasser unter uns! Umso komischer, wenn das Echolot plötzlich 0.3 m oder 2,5 m anzeigt, wenn gerade die Delfine ums Schiff rumspielen!

Zufrieden, die berüchtigte Biskaya gut hinter uns gebracht zu haben laufen wir in den grossen Hafen von Gijón ein.




 Gijón – schöne moderne spanische Stadt mit typischer Altstadt


Weil die Picos de Europa so Nahe liegen, zieht es uns in die Hügel hoch zum Wandern. Endlich wieder mal die Beine strecken und über Stock und Stein wandern – Doch, ohalätz – Nebel vermasselt uns die schönen Aussichtfotos! Macht nix – war trotzdem ein ausgefüllter, stimmiger Tagesausflug mit Besuch der Virgen de Covadonga