Sonntag, 11. Januar 2015

Atlantik Überquerung 17. Dezember 2014 bis 03. Januar 2015

Nach 17 Tagen erreichen wir wohlbehalten unser Ziel: Landfall in Barbados. Judihui!

Doch zuerst ein Rückblick und die versprochenen Fotos:
Vorbereitungen in Mindelo - auch Nadine möchte mal hoch in den Masten
Einführung von Nadine - ob sie je das Oelzeug brauchen wird?

Frischgemüse für die Transat - alles frischgewaschen, erst dann darf es an Bord

Früchtenetz - beste Aufbewahrung um Schimmel zu vermeiden 

Endlich ablegen in Mindelo
Nadine's Experimente .... sollten Bananachips werden ... Versuch allerdings leider misslungen
Dafür hat uns der Sprossengarten täglich erfrischt!
Unser Adventskalender! Toll gemacht und viel Freude bereitet von Aurel und Flurin
Weihnachtsapero
Bescherung - vorgezogen auf den Nachmittag - abends wollte wer konnte nur schlafen und die stille Nacht geniessen
Wir haben Safari Njema  Crew Käppis bekommen!
Stille Nacht, heilige Nacht
Warten auf sms
... und wieder ein Tag vorbei ...
erstaunlich dass sich hier Vögel aufhalten!
Rückblickend lässt sich unser lange Schlag über den  grossen Teich in drei Phasen einteilen. In der ersten Phase bis Weihnachten kamen wir mit viel Wind gut voran. Alle und alles musste sich einfinden und einspielen. Unsere Spannung war gross – hält der gute Wind an, hält Safari Njema die Dauerbelastung gut aus, haben wir bei den Vorbereitungen der letzten Jahre, Monate, Wochen und Tage an alles gedacht? Werden die Subsysteme wie Energieproduktion, Wassermacher, Windsteueranlage, Sanitäranlage und Elektronik ohne Pannen funktionieren? Wären wir gewappnet für Notreparaturen?

Nadine nach einer Salzwasserdusche
Mit dem Weihnachtstag begann die Schwachwindphase. Eigentlich ja viel gemütlicher, da die Schiffsbewegungen massiv abnahmen, wollten wir doch unbedingt jede Meile so schnell wie möglich hinter uns bringen.  Gemäss Windprognosen erwarteten wir rund vier Schwachwindtage. Für diese Dauer hätten wir auf keinen Fall genügend Brennstoff für die Maschine dabei gehabt. Aber dank Parasailor mussten wir uns auf diesen Test nicht einlassen, denn wir kamen auch bei 7 Knoten Wind noch mit 3.5 Knoten Geschwindigkeit voran, womit wir sehr zufrieden sind! So konnten wir unsere Fahrt unter Motor auf insgesamt 13 Stunden tief halten. Allerdings brachte die Parasailorei auch einigen Aufwand mit sich: Insgesamt 105 m2 gross (mehr als die restliche Segelfläche insgesamt), nicht wie andere Segel verkleinerbar und nur mit Käpt’n Sven schwerarbeitend, dem Wetter ausgesetzt auf dem Vordeck wieder einholbar, ist der Parasailor mit Vorsicht zu geniessen. Eigentlich planten wir, dieses wunderschöne Segel nur tagsüber zu setzen. Doch die Aussicht auf die lange Schwachwind Wetterlage liess uns unsere Vorsätze über Bord werfen. Zeitweise mehrmals pro Tag und Nacht wechselten wir die Segelstellung, was unsere eingeschränkten Schlafphasen noch verkürzte.




Mmmmmh - Weihnachtsschöggeli
 Bei Schwachwind reduziert sich auch die Höhe der Wellen und so nutzten wir diese Tage immerhin für die Weihnachtsfeier, feine Küche, Duschen und den letzten Blogeintrag.
Als uns endlich wieder Wind beglückte wurde die Sehnsucht nach rund 13 Tagen auf See nur noch  grösser, nun endlich vorwärts nach Barbados zu kommen. In dieser letzten Phase wehte der  Wind erneut  inkonstant zwischen 14 bis  30 Knoten und noch stärkere Böen, zudem gab das Radar nachts noch häufiger Alarm, wenn sich eine schwere Regenwolke näherte. Den daraus folgenden Schauerböen wollten wir nicht unvorbereitet ausgesetzt sein, hiess also die Segelfläche entsprechend anzupassen. Die bösen Wolken haben wir ohne Probleme hinter uns gebracht , auch eine Gewitternacht, wo wir umgeben von Wetterleuchten, zum Glück nie wirklich in die Gewitterzone gelangten. Erneut war das Radar dabei eine grosse Hilfe.


Barbados in Sicht!
Zu gewünschter Tageszeit erreichten wir am 3. Januar 2015 um 11 Uhr Bridgetown Harbour. Für das Einklarieren mussten wir im Handelshafen zwischen vier Kreuzfahrtschiffen und zwei Frachtern an der schwelligen und rauen Hafenwand anlegen.  Das Procedere verlangt den Gang vom Immigrationsbüro zum Zoll und zuletzt zum Gesundheitsamt , eine rund dreistündige Prozedur, bis Safari Njema und ihre Crew offiziell angemeldet waren und wir das gelbe Q-Fläggli wieder einziehen durften. Nun endlich ging’s an den Strand von Bridgetown zum Ankerplatz! Hurra, wir hatten‘s geschafft!