Montag, 13. Juli 2015

Penobsot Bay, Maine

Penobscot Bay - weite Inselwelt
Beim Entscheid von der Karibik in den Norden in die USA zu segeln, war die Inselwelt von Maine einer der Hauptgründe dafür. Nun endlich sind wir hier und freuen uns total, in diese wilde, einsame, herbe und fast märchenhafte Inselwelt einzutauchen.

sailing East to Penobscot Bay - Sunset
In weiter Ferne der Leuchtturm von Portland
Von Portsmouth aus wollen wir nicht länger Zeit verstreichen lassen, denn der Sommer hier in Maine ist kurz. Wir segeln durch die Nacht hindurch und bei Sonnenaufgang steht unsere erste Insel vor uns: Monhegan Island. 
Monhegan Island vor Sonnenaufgang
Hier machen wir einen Frühstück Stopp im kleinen Hafen und strecken unsere übernächtigten, steifen Körper in der wärmenden Morgensonne bei einer ersten Inselwanderung.





Bald geht’s weiter zur nächsten Insel Burnt, wo wir erneut an Land gehen und die Insel auskundschaften.  Und so geht es fortan weiter: Wir segeln relativ kurze Strecken durch die engen Fahrwasser zwischen den Inseln durch und machen abends in idyllischen Ankerbuchten fest, oft ganz alleine nur für uns, dort wo sich Seehund und Adler gute Nacht wünschen.




Häufig sind die Inseln unbewohnt, auf anderen lebt eine kleine Dorfgemeinschaft die vom Lobstern lebt, wieder andere sind im Privatbesitz und werden nur als Sommerresidenz benutzt.



Weil sich die Vögel jeweils schnell an die Anwesenheit des weissen Schiffes mit der roten Flagge gewöhnen, verlieren sie bald ihre Scheu und lassen sich bei ihrem Tun nicht weiter stören. So treffen wir auf eine sechsköpfige Familie Weisskopf Adler, die sich von einem angespülten Kadaver eines Seehund Babys ernähren. Wir lauschen den Rufen der Peregrine Falcons und Fischadler, wie sie sich durch die Stille zurufen. Flauschige Möwen Kücken warten brav auf ihren Felsen, bis Mama und Papa Möve mit neuem Snack wieder heranfliegen.






Auf See sehen wir oft Delfine fischen und treffen Seehunde an. Sie strecken ihre Köpfe aus dem Wasser und sehen sich etwas verwundert das vorbeiziehende Schiff an, dann tauchen sie wieder ab. Insgesamt sehen wir vier Wale mit ihrer gewaltigen Grösse ruhig durch die Bucht ziehen. Es erstaunt uns, dass sie sich in diesem relativ seichten Wasser bis etwa 40 m aufhalten.




Diese Tage sind geprägt durch die Stille der Natur. Oft flüstern wir selbst nur noch mit einander und zögern morgens, die laute Maschine anzuwerfen, um die Bucht zu verlassen.


Als die Wetterprognose für einen Tag Sturm verspricht, flüchten wir uns in den sicheren Hafen des Städtchens Camden, wo der Schiffbau seit Pionierzeit betrieben wird und auch heute noch mit den alten schönen Schoonern Kreuzfahrten durch die Penobcot Bay durchgeführt werden.





Dann erreichen wir nach einer unheimlichen Fahrt durch den plötzlich aufgekommenen Nebel die etwas grössere Insel Mount Desert, wo sich der Acadia National Park befindet. Noch hat die Hochsaison kaum begonnen. Wir sind das einzige Besucherschiff im Hafen von Northeast Harbor und die einzigen Gäste des Taxiböötlis, welches im Mooring Uebernachtungspreis inbegriffen ist. Im Nationalpark fahren Busse nach Fahrplan herum, mit denen man bequem zu den Startpunkten der verschiedenen Wanderwegen gelangt und dann am Endziel wieder aufspringen und nach Hause zur Safari Njema reiten kann. Durch den Nationalpark führen auch Kutschenwege, die wir mit den Velos nutzen könne und ohne Verkehr angenehm durch die Wälder kurven.


 





Wir kreuzen fünf Tage lang kreuz und quer per Pedes und mit Bike durch den Nationalpark und selbstverständlich kraxeln wir auf die drei höchsten Berge hoch, wo wir tolle Aussichten über die Penobscot Bay geniessen. Es stimmt einfach alles, es sind gelungene Outdoor Ferien sozusagen vor unserer Haustür!