Penobscot Bay - weite Inselwelt |
sailing East to Penobscot Bay - Sunset |
In weiter Ferne der Leuchtturm von Portland |
Von Portsmouth aus wollen wir nicht länger Zeit verstreichen
lassen, denn der Sommer hier in Maine ist kurz. Wir segeln durch die Nacht
hindurch und bei Sonnenaufgang steht unsere erste Insel vor uns: Monhegan
Island.
Monhegan Island vor Sonnenaufgang |
Hier machen wir einen Frühstück Stopp im kleinen Hafen und strecken
unsere übernächtigten, steifen Körper in der wärmenden Morgensonne bei einer
ersten Inselwanderung.
Bald geht’s weiter zur nächsten Insel Burnt, wo wir erneut
an Land gehen und die Insel auskundschaften.
Und so geht es fortan weiter: Wir segeln relativ kurze Strecken durch
die engen Fahrwasser zwischen den Inseln durch und machen abends in idyllischen
Ankerbuchten fest, oft ganz alleine nur für uns, dort wo sich Seehund und Adler
gute Nacht wünschen.
Häufig sind die Inseln unbewohnt, auf anderen lebt eine
kleine Dorfgemeinschaft die vom Lobstern lebt, wieder andere sind im
Privatbesitz und werden nur als Sommerresidenz benutzt.
Weil sich die Vögel jeweils schnell an die Anwesenheit des weissen Schiffes mit der roten Flagge gewöhnen, verlieren sie bald ihre Scheu und lassen sich bei ihrem Tun nicht weiter stören. So treffen wir auf eine sechsköpfige Familie Weisskopf Adler, die sich von einem angespülten Kadaver eines Seehund Babys ernähren. Wir lauschen den Rufen der Peregrine Falcons und Fischadler, wie sie sich durch die Stille zurufen. Flauschige Möwen Kücken warten brav auf ihren Felsen, bis Mama und Papa Möve mit neuem Snack wieder heranfliegen.
Auf See sehen wir oft Delfine fischen und treffen Seehunde
an. Sie strecken ihre Köpfe aus dem Wasser und sehen sich etwas verwundert das
vorbeiziehende Schiff an, dann tauchen sie wieder ab. Insgesamt sehen wir vier
Wale mit ihrer gewaltigen Grösse ruhig durch die Bucht ziehen. Es erstaunt uns,
dass sie sich in diesem relativ seichten Wasser bis etwa 40 m aufhalten.
Diese Tage sind geprägt durch die Stille der Natur. Oft flüstern
wir selbst nur noch mit einander und zögern morgens, die laute Maschine
anzuwerfen, um die Bucht zu verlassen.
Als die Wetterprognose für einen Tag Sturm verspricht,
flüchten wir uns in den sicheren Hafen des Städtchens Camden, wo der Schiffbau
seit Pionierzeit betrieben wird und auch heute noch mit den alten schönen
Schoonern Kreuzfahrten durch die Penobcot Bay durchgeführt werden.
Dann erreichen wir nach einer unheimlichen Fahrt durch den
plötzlich aufgekommenen Nebel die etwas grössere Insel Mount Desert, wo sich
der Acadia National Park befindet. Noch hat die Hochsaison kaum begonnen. Wir
sind das einzige Besucherschiff im Hafen von Northeast Harbor und die einzigen
Gäste des Taxiböötlis, welches im Mooring Uebernachtungspreis inbegriffen ist. Im
Nationalpark fahren Busse nach Fahrplan herum, mit denen man bequem zu den
Startpunkten der verschiedenen Wanderwegen gelangt und dann am Endziel wieder
aufspringen und nach Hause zur Safari Njema reiten kann. Durch den Nationalpark
führen auch Kutschenwege, die wir mit den Velos nutzen könne und ohne Verkehr
angenehm durch die Wälder kurven.
Wir kreuzen fünf Tage lang kreuz und quer per Pedes und mit
Bike durch den Nationalpark und selbstverständlich kraxeln wir auf die drei
höchsten Berge hoch, wo wir tolle Aussichten über die Penobscot Bay geniessen.
Es stimmt einfach alles, es sind gelungene Outdoor Ferien sozusagen vor unserer
Haustür!