Mittwoch, 25. November 2015

Bye, bye USA!

Lela und Bill bereiten uns einen fulminanten Abschied
mit Ihrer Einladung zum Thanksgiving Essen
Die letzten Tage waren nervenaufreibend hier auf Safari Njema. Das ständige Warten und Suchen nach einem guten Wetter Fenster für die Überfahrt wurde echt zur Geduldsprobe.

Wer hätte das gedacht, da haben wir doch vor einem Monat guten Mutes und voller Tatendrang mit so scheints genügend Zeitpuffer die Werft verlassen, uns stets bereit gehalten, jederzeit die Gelegenheit zu packen und los zu segeln. Doch das Wetter blieb einfach sehr unbeständig und ein Tief ums andere stellte sich mit Sturm in den Weg.
Einmal wären wir schon fast los, doch da ängstigte uns ein aufkommendes tropisches Tief, welches uns später auf See zu erwarten drohte - also hatten wir diese eine Gelegenheit aus Sicherheitsgründen nicht genutzt - leider im Rückblick, denn wie sich später herausstellte hat sich das Tief in nichts aufgelöst... alle anderen Tage liessen eine sicheres Segeln und/oder Ankommen auf unserer gewünschten Insel nicht zu.

Inzwischen läuft uns die Zeit davon: Unser US Visum läuft am 29. November ab. Nach einem Check mit der Immigration Behörde gibt's daran auch nix zu rütteln. Entweder mit oder ohne Safari Njema haben wir das Land pünktlich zu verlassen.

Safari Njema, unser Zuhause einfach hier zurücklassen? schon wieder aufs Trockendock stellen? Ja, für wie lange denn? Wann könnten wir zurückkommen, wie weit müssten wir von den Staaten wegfliegen, damit wir wieder ein Visum kriegen? Wie lange bräuchten wir dafür im Ausland zu weilen? wohin würden wir mitten im Winter dann danach segeln, wenn wir wieder zurückkommen? Wo würden wir denn in der Zwischenzeit verbleiben? Was ist mit all unseren Plänen? Unseren Freunden die in der Ostkaribik auf uns warten?

Viele Fragen bleiben unbeantwortet, im Kopfkino haben sich schon wilde Geschichten abgespielt. Wir standen ziemlich unter Druck, denn wir wollen nicht in etwas Gefährliches reinsegeln was wir nicht verantworten könnten. Also mussten wir uns konkrete Alternativen ausdenken und eine Deadline setzen, falls sich das Wetter nicht doch noch gnädig zeigt.

Herzliche, hilfsbereite und unterstützende Reaktionen erleben wir von Mitseglern, unserem Wetter Router und unseren lokalen Freunden. Das ist in dieser verfahrenen Situation sehr schön zu erleben!

Der Entscheid muss heute fallen.
Nach Konsultation der neusten Wetterprognosen besteht ab Freitag ein Wetter Fenster, welches uns segelnd starten lässt. Hoffen wir, dass da nicht wieder kurzfristige Veränderungen eintreffen, wie in den letzten 3 Wochen! Denn uns bleibt nur noch die Ausreise per Segelschiff offen, alles andere lässt sich ab jetzt nicht mehr kurzfristig organisieren.

Ein ganz besonderer Abschied erwartet uns morgen Mittag: Es ist hier Thanksgiving, einer der meist zelebrierten Feiertage in den USA, und wir sind bei Lela und Bill zum Thanksgiving Lunch eingeladen! Lela haben wir bei einem spontanen Schwatz vor dem Einkaufszentrum im Morehead City kennengelernt. Wir freuen uns, morgen an diesem amerikanischen Brauchtum teilhaben zu dürfen!
Diese gastfreundliche Geste steht für so viele tolle Begegnungen, wie wir sie während unseres Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten erleben durften. Einfach toll!