Dienstag, 1. Dezember 2015

Ahoi von hoher See!

Seit 3 Tagen unterwegs.
Die ersten 24 h bekamen wir den alten heftigen Schwell eines Unwetters vor einigen Tagen draussen im Meer noch zu spüren. War das eine Schaukelei! Und von Anfang an nur leichter Wind, der am ersten Tag gar nicht an Segeln denken zu liess. Also motorten wir los, direkt in die Wellen und auf den uns quer im Weg liegenden Golfstrom zu. Den Golfstrom bemerkten wir vor allem durch ein noch unruhigeres Wellenbild, welches sich aber doch wegen des leichten Windes in Grenzen hielt. Zudem wurden wir mit rund 1.5 Knoten pro Stunde nach Nord versetzt und, ein weiteres typisches Zeichen, wir sahen viele Delfine und Fische springen.
Leider war auch am Sonntag kaum Wind vorhanden. Das vorhandene leichte Lüftchen von 1 Beaufort kam denn auch noch platt von hinten. Nicht mal unser Parasailor vermochte sich da oben zu halten und machte nur den Löli. Also wieder nix mit segeln.
Langsam begann uns die Motorerei zu beunruhigen. Montagmorgen, 03 Uhr hatten wir bereits 27 h Betriebsstunden, d. h. bereits rund knapp 1/3 des Treibstoffes verbraucht. Nun war damit also vorerst fertig lustig. Wir stellten auf Sparflamme um. Ab jetzt wird nur noch gesegelt und schlimmstenfalls müssten wir uns treiben lassen. So weit so gut, schliesslich hatten die Helden Segler früherer Tage auch keinen Dieselantrieb. Doch, wann würde uns endlich Wind beglücken?
Chris unser Wetter Router versprach erst Wind auf Dienstagnachmittag. Tja, das hatten wir leider auch so gesehen auf unseren Prognosen. Also richteten wir uns schon auf das rumdümpeln ein.
Doch oho! Seit Montag 03 Uhr segeln wir! Bei lauen 5-10 Knoten Wind zeigt Safari Njema ihre Stärken! Erstaunlich, wie dieses schwere Schiff bei diesem leichten Zug anspringt! Wir segeln doch immerhin mit konstanten 3 - 4 Knoten. Wer auch immer uns den Wind geschickt hat, vielen Dank!
Also läuft alles besser als noch am Sonntagmorgen befürchtet.
Durch den sanften Wind und den leichten Seegang ist auch das Leben an Bord natürlich sehr angenehm. Wir haben ruhige sternenklare Nächte, der Mond scheint uns die halbe Nacht lang und die Sonne wärmt tagsüber angenehm bei 25 Grad.
Da sich Greta May noch am Samstag anders entschieden hat und zurück zur Küste gesegelt ist, sind wir alleine unterwegs. Mit Sapphire, die weiter im Norden von uns liegen, funktioniert der Funkkontakt bestens. Allerdings scheinen sie bisher leider gar keinen Wind erwischt zu haben. Zwar haben sie mehr Dieselkapazität, doch dafür hatten sie Probleme mit der Batterieladung. Nun ja, scheint inzwischen repariert zu sein.
Die Wetterbesprechungen mit Chris morgens und abends über Funk haben sich bisher voll bewährt. Auch er staunt über unsere Winde! Der Ostwind ist uns treu geblieben und hat nun heute Dienstagmorgen sogar etwas aufgefrischt. Weil uns eine Strömung auch noch gegen West versetzt bleibt uns vorerst nur der Weg nach Süden offen.
Doch die Prognosen sehen nicht schlecht aus und lassen uns voraussichtlich die nächsten Tage nach Osten segeln. So sind wir also guter Stimmung und Hoffnung auf eine weitere glückliche Passage.