Samstag, 13. Februar 2016

Südküste Puerto Rico

Kein Schiff zu klein das grosse Glück zu sein
Abwechslungsreich, naturbelassen und urchig erleben wir die Insel Vieques und die Südküste von Puerto Rico.

Seit wir die englischen und US amerikanischen Virgin Islands verlassen haben, ist auch die Anzahl der reisenden Segelschiffe drastisch gesunken. Uns soll’s recht sein, denn so finden wir lauschige einsame Ankerplätze und gleichzeitig kommt zu den verbliebenen Seglern viel schneller Kontakt als in einer überfüllten und deshalb anonym werdenden Ankerbucht. Die meisten sind wie wir länger unterwegs und den Schiffen ist anzusehen, dass sie für lange Reisen ausgerüstet sind und Prestige weniger wichtig ist.
Manchmal eine "Gogufuehr" - mit Velos im Dinghi am Strand zu landen,
aber eine die sich lohnt ...
Auf Vieques packen wir die Velos in unser Dinghi und fräsen über die grüne Insel. Bis vor wenigen Jahren wurde Vieques von der US Navy als Ziel für Schiessübungen missbraucht. Was für die Bevölkerung eine schlimme Belastung war, hat der Natur in dem Sinne gut getan, als dass grosse Teile der Insel  lange gesperrt und deshalb unverbaut blieben. Dieses Gebiet wurde anschliessend zum Nationalpark erklärt und die Einheimischen erholen sich nun langsam von ihrem Los und entwickeln ihre Insel  nach eigenem Gusto. Ausser den Seglern gibt es auch Touristen, die von Puerto Rico anreisen und ein paar Tage hier die schönen Sandstrände und Ruhe geniessen.


die wilden Pferde auf Vieques könnte ich stundenlang beobachten

und diese Urviecher  finden wir einfach so cool!
Für den Weg von Fajardo nach Vieques müssen  wir einen Tag lang „zurück“-segeln, also gegen den Passatwind, Strömung und Wellen ankreuzen.  Für diese kurze Strecke ist dies ja kein Problem, sondern macht sogar für paar Stunden Spass. Dennoch haben wir einen guten Eindruck erhalten, wie es den uns entgegen kommenden, also von West nach Ost reisenden Seglern ergeht. Etwa täglich einmal  begegnen wir einem Schiff, das meist unter Motorenkraft in die Wellen knallt und langsam versucht Weg gen Osten gut zu machen, während dessen wir den Rückenwind feiern
.
Wie sind wir froh, haben wir die lange Passage von der US Küste in die British Virgin Islands gewagt und schlussendlich auch geschafft! So dürfen wir nun wirklich das schöne Segeln geniessen.


Manchmal wirken die Farben der See fast unwirklich

Abends ankern wir unterschiedlich in windgeschützten verwinkelten Mangroven Buchten oder entlang langer Sandstrände. Wir erreichen unser Tagesziel oft kurz nach Mittag, dann wenn die Sonne hoch steht und wir die Korallenköpfen und die Riffs einigermassen gut sehen und entsprechend umfahren können. 
In den Mangrovenwäldern hoffen wir, Seekühe "Manatis" zu sehen,
leider vergebens, die sind zu scheu für uns
auf dem Abendspaziergung durch den Mangrovenwald

Sternenhimmel über Safari Njema
unendliche Palmenstrände
Ankermanöver auf der Insel Caja de Muertos, den Anker sehen wir vom Schiff aus auf dem Grund liegen
Abendspaziergang zum Leuchtturm hoch - wir sind alleine auf der Insel

Da braut sich was zusammen
Der Kartenplotter zeichnet Safari Njemas Tanz um den Anker auf
Die kleine vorgelagerte Sarg Insel, isla caja de muertos, geniessen wir für einmal ganz für uns alleine, als die letzten Tagesbesucher nachmittags um 4 Uhr abgereist sind.  Allerdings zieht dann kurz vor dem Einnachten ein Unwetter auf, welches uns Ankerwache halten lässt. Innert zwei Stunden dreht der Wind um 360° und Safari Njema macht einen Kringel um den Anker herum. Zum Glück hält unser Delta Anker im Sand bestens und etwas nach Mitternacht hat sich das Wetter wieder beruhigt.
Zuhause im Mangrovenwald
Morgenstimmung am Ankerplatz vor Salinas

In den kleinen Dörfern Salinas und la Parguera gibt’s ausser ein paar Beizen kaum was zu sehen. Doch wir nutzen den Stop in la Parguera, um wiedermal  Tauchen zu gehen.  Mit dem Tauchführer José und  der netten Norwegerin Ida besuchen wir  das grosse  Riff „The Wall“ rund 6 sm vor der Küste auf rund 15– 60 m Tiefe liegend.  Also schieren wir uns an und fühlen wiedermal das wunderbare dreidimensionale Raumgefühl unter Wasser. Die Weitsicht von rund 30 m unter Wasser ist einfach genial! Glasklar zeigt sich uns das riesige Riff mit seinen schönen Korallen und Bewohnern. Leider kommen die Farben mit unserer einfachen Kamera kaum zur Geltung, doch trotzdem ein paar Schnappschüsse dazu…

Mit dem stark motorisierten Tauchboot geht's zackig zum Riff hinaus
José
Mehrere grosse Langusten spienzeln uns mit ihren langen Fühlern entgegen
Sven Fisch
Angel Fisch
Gerda Fisch
Jack Fisch
Die ewigen Miesepeter ...
Moräne
Mit dem nächsten Segeltag runden wir bereits das Cabo Rojo, das rote Kap und lassen damit die Südküste hinter uns. 


Seit 2 Nächten liegen wir in der Marina Pescadera im kleinen Fischerdorf Puerto Real. Hier füllen wir unsere Vorräte an Gas, Diesel und Nahrung auf, erledigen dies und das und kurven mit unseren Velos durch die Gegend.

Ah ja, und dann verbringen wir noch zwei Nachmittage telefonisch und persönlich mit der US Zollbehörde und vier von deren Officers. Puh, da haben wir die Guten grad mal ein paar Stunden beschäftigt. Aber wir haben ja Zeit und so war das eine spannende Szene, könnte glatt aus einem alten Emil Programm stammen.
Weil alle Officers immer sehr freundlich mit uns waren und auch wir uns selbstverständlich von der kooperativen und geduldigen Seite zeigten, fanden wir schlussendlich doch im Wirrwarr der „Rules and Regulations“  eine gute Lösung für  Safari Njema …  bei Interesse bitte weitere Details per email anfragen …

Nun sind wir bereit und offiziell ausklariert für die Ausreise aus den USA Gewässern und für die Überfahrt nach Hispaniola, wo wir die Dominikanische Republik besuchen werden.