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Kein Schiff zu klein das grosse Glück zu sein |
Abwechslungsreich, naturbelassen und urchig erleben wir die
Insel Vieques und die Südküste von Puerto Rico.
Seit wir die englischen und US amerikanischen Virgin Islands
verlassen haben, ist auch die Anzahl der reisenden Segelschiffe drastisch
gesunken. Uns soll’s recht sein, denn so finden wir lauschige einsame
Ankerplätze und gleichzeitig kommt zu den verbliebenen Seglern viel schneller
Kontakt als in einer überfüllten und deshalb anonym werdenden Ankerbucht. Die
meisten sind wie wir länger unterwegs und den Schiffen ist anzusehen, dass sie
für lange Reisen ausgerüstet sind und Prestige weniger wichtig ist.
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Manchmal eine "Gogufuehr" - mit Velos im Dinghi am Strand zu landen,
aber eine die sich lohnt ... |
Auf Vieques packen wir die Velos in unser Dinghi und fräsen über die grüne Insel. Bis vor wenigen Jahren wurde Vieques von der US Navy als Ziel für Schiessübungen missbraucht. Was für die Bevölkerung eine schlimme Belastung war, hat der Natur in dem Sinne gut getan, als dass grosse Teile der Insel lange gesperrt und deshalb unverbaut blieben. Dieses Gebiet wurde anschliessend zum Nationalpark erklärt und die Einheimischen erholen sich nun langsam von ihrem Los und entwickeln ihre Insel nach eigenem Gusto. Ausser den Seglern gibt es auch Touristen, die von Puerto Rico anreisen und ein paar Tage hier die schönen Sandstrände und Ruhe geniessen.
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die wilden Pferde auf Vieques könnte ich stundenlang beobachten |
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und diese Urviecher finden wir einfach so cool! |
Für den Weg von Fajardo nach Vieques müssen wir einen Tag lang „zurück“-segeln, also gegen
den Passatwind, Strömung und Wellen ankreuzen.
Für diese kurze Strecke ist dies ja kein Problem, sondern macht sogar
für paar Stunden Spass. Dennoch haben wir einen guten Eindruck erhalten, wie
es den uns entgegen kommenden, also von West nach Ost reisenden Seglern ergeht.
Etwa täglich einmal begegnen wir einem
Schiff, das meist unter Motorenkraft in die Wellen knallt und langsam versucht
Weg gen Osten gut zu machen, während dessen wir den Rückenwind feiern
.
Wie sind wir froh, haben wir die lange Passage von der US
Küste in die British Virgin Islands gewagt und schlussendlich auch geschafft!
So dürfen wir nun wirklich das schöne Segeln geniessen.
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Manchmal wirken die Farben der See fast unwirklich |
Abends ankern wir
unterschiedlich in windgeschützten verwinkelten Mangroven Buchten oder entlang
langer Sandstrände. Wir erreichen unser Tagesziel oft kurz nach Mittag, dann wenn die Sonne hoch steht und wir die Korallenköpfen und die Riffs einigermassen gut sehen und entsprechend umfahren können.
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In den Mangrovenwäldern hoffen wir, Seekühe "Manatis" zu sehen,
leider vergebens, die sind zu scheu für uns |
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auf dem Abendspaziergung durch den Mangrovenwald |
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Sternenhimmel über Safari Njema |
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unendliche Palmenstrände |
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Ankermanöver auf der Insel Caja de Muertos, den Anker sehen wir vom Schiff aus auf dem Grund liegen |
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Abendspaziergang zum Leuchtturm hoch - wir sind alleine auf der Insel |
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Da braut sich was zusammen |
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Der Kartenplotter zeichnet Safari Njemas Tanz um den Anker auf |
Die kleine vorgelagerte Sarg Insel, isla caja de muertos,
geniessen wir für einmal ganz für uns alleine, als die letzten Tagesbesucher
nachmittags um 4 Uhr abgereist sind. Allerdings
zieht dann kurz vor dem Einnachten ein Unwetter auf, welches uns Ankerwache
halten lässt. Innert zwei Stunden dreht der Wind um 360° und Safari Njema macht
einen Kringel um den Anker herum. Zum Glück hält unser Delta Anker im Sand bestens
und etwas nach Mitternacht hat sich das Wetter wieder beruhigt.
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Zuhause im Mangrovenwald |
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Morgenstimmung am Ankerplatz vor Salinas |
In den kleinen
Dörfern Salinas und la Parguera gibt’s ausser ein paar Beizen kaum was zu sehen.
Doch wir nutzen den Stop in la Parguera, um wiedermal Tauchen zu gehen. Mit dem Tauchführer José und der netten Norwegerin Ida besuchen wir das grosse
Riff „The Wall“ rund 6 sm vor der Küste auf rund 15– 60 m Tiefe
liegend. Also schieren wir uns an und
fühlen wiedermal das wunderbare dreidimensionale Raumgefühl unter Wasser. Die Weitsicht
von rund 30 m unter Wasser ist einfach genial! Glasklar zeigt sich uns das
riesige Riff mit seinen schönen Korallen und Bewohnern. Leider kommen die
Farben mit unserer einfachen Kamera kaum zur Geltung, doch trotzdem ein paar
Schnappschüsse dazu…
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Mit dem stark motorisierten Tauchboot geht's zackig zum Riff hinaus |
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José |
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Mehrere grosse Langusten spienzeln uns mit ihren langen Fühlern entgegen |
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Sven Fisch |
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Angel Fisch |
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Gerda Fisch |
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Jack Fisch |
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Die ewigen Miesepeter ... |
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Moräne |
Mit dem nächsten Segeltag runden wir bereits das Cabo Rojo,
das rote Kap und lassen damit die Südküste hinter uns.
Seit 2 Nächten liegen wir in der Marina Pescadera im kleinen
Fischerdorf Puerto Real. Hier füllen wir unsere Vorräte an Gas, Diesel und
Nahrung auf, erledigen dies und das und kurven mit unseren Velos durch
die Gegend.
Ah ja, und dann verbringen wir noch zwei Nachmittage
telefonisch und persönlich mit der US Zollbehörde und vier von deren Officers.
Puh, da haben wir die Guten grad mal ein paar Stunden beschäftigt. Aber wir
haben ja Zeit und so war das eine spannende Szene, könnte glatt aus einem alten
Emil Programm stammen.
Weil alle Officers immer sehr freundlich mit uns waren und
auch wir uns selbstverständlich von der kooperativen und geduldigen Seite
zeigten, fanden wir schlussendlich doch im Wirrwarr der „Rules and
Regulations“ eine gute Lösung für Safari Njema … bei Interesse bitte weitere Details per email
anfragen …
Nun sind wir bereit und offiziell ausklariert für die
Ausreise aus den USA Gewässern und für die Überfahrt nach Hispaniola, wo wir die Dominikanische
Republik besuchen werden.