Sonntag, 19. April 2015

Segeln und Leben im Freilichtmuseum



English Harbour, Safari Njema unten links am Anker
Segeln und Reisen im karibischen Meer führt einem unweigerlich an die grossen alten Geschichtsplätze heran. Von Guadeloupe legen wir direkten Kurs auf English Harbour von Antigua, im 18. Jahrhundert wichtigster und idealer Ankerplatz der britischen Karibik Flotte. Die Bucht ist vor  Stürmen geschützt und von den umliegenden Felsen hinab gut gegen Feinde zu verteidigen. Nelson, späterer Sieger der legendären Seeschlacht von Trafalgar, diente hier drei Jahre lang als junger Offizier und späterer Kommandant des Flottenstützpunktes. Heute im sehr schön nachgebauten Freilichtmuseum Nelson’s Dockyard, dreht sich noch alles um Englands grossen Helden.
Auf dem Weg ins Immigration Office
Zeugen alter Zeiten
Nelson's Dockyard



Wir finden hier einen tollen Ankerplatz und geniessen die umliegenden Hügel für ausgedehnte Spaziergänge. Die Briten wählten damals Antigua nicht zuletzt wegen des Klimas für ihre Hauptniederlassung. Antigua ist viel flacher und trockener als die letzten von uns besuchten Inseln. Cool, eine Abwechslung nach all den Regenwäldern! :) 
der Küstenklassiker - Wanderung entlang der Klippen




Noch heute ist Antigua das Seglermekka. Zum 48. Mal findet die Antigua Classic Yacht Regatta statt und nächste Woche die Antigua Sailing Week mit den Regatten der modernen Schiffe.
Wir planen heute unseren Start so, dass wir die wunderschönen Yachten knapp vor Rennstart auf dem Wasser bewundern können. Die Ausstrahlung dieser eleganten Traditionsschiffe faszinieren schon am Steg stehend, auf dem Wasser sind sie einfach der Hammer!












... und allen voran: Safari Njema! ;)
Ein weiterer herrlicher Segeltag führt uns in eine einsame Bucht, die Deep Bay. Lange liegen wir hier als einziges Schiff vor Anker. Fast unglaublich, nach dem grossen Seglerzirkus an der Südküste von Antigua. In dieser Bucht beschnorcheln wir ein Frack, welches in der Mitte der Bucht nur knapp unter der Wasseroberfläche liegt. 1905 war die 3 Mast Stahlbarke auf dem Weg von Trinidad nach Peru, beladen mit Pech. Auf Höhe von Antigua bemerkte die Crew verdächtige Rauchentwicklung. Wegen der gefährlichen Fracht wurde die Barke nicht in den etwas nördlich gelegenen Hafen St. John eingelassen, weshalb das Schiff in der Deep Bay vor Anker ging. Als die Mannschaft sich dem Problem stellen wollte und den Frachtraum öffnete löste der Luftzug ein Grossfeuer aus und das hölzerne Deck verbrannte und brachte die „Andes“ zum sinken. Das Frack ist noch heute gut in der Schiffform erkennbar und schön bewachsen mit Korallen und viele Fische und Schildkröten tummeln sich hier.

Deep Bay Antigua
Wasserrate
Und morgens geht’s schon wieder ein Insel weiter nach Nevis. Bei Sonnenuntergang konnten wir am Horizont schon den Schatten erkennen.
Autonummernschild