Von der schönen und bequemen Marina in Samana verabschieden
wir uns nach 2 Wochen Aufenthalt. Die
dominikanische Republik ermöglicht uns schon einen Vorgeschmack in Sachen
Bürokratie und Kontrolle von Seglern, noch mehr davon werden wir in Kuba zu
erwarten haben …
Unsere Abreise müssen wir mindestens 24 h vorher bei der
Marine anmelden. Als freiheitsliebende
Segler passt uns das schon mal nicht in den Kram. Wir wollen ablegen, wenn
Wind, Wetter und Laune passen. Der Commandante lässt ja dann auch mit sich
reden und so geht die offizielle Ausklarierung dann doch noch am Vortag ganz
nett, offiziell und ohne
Bestechungsgeschenke vonstatten. Das heisst, es kommen der Commandante
der Marine und die Drogenpolizei aufs Schiff, wir erhalten ein offizielles
Despacho, ein Ausklarierungsdokument mit genauen Angaben wo unser nächster
Zielhafen ist und daran haben wir uns ausser im Notfall auch zu halten.
So sehr wir die Dominikanische Republik und ihre freundlichen und hilfsbereiten Bewohner für unsere Landausflüge schätzen – als Segelrevier ist sie nicht
wirklich zu empfehlen. Wir hören üble
Stories von Beamtenbestechungen und Diebstähle auf Yachten in Ankerbuchten
entlang der Nordküste. Wir brauchen solche Erfahrungen nun wirklich nicht persönlich
zu machen und wählen deshalb Puerto Plata als unseren nächsten Zielhafen. Dort
in der Ocean World Marina liegt Safari Njema sicher und geschützt und die Beamten
sind hier auch korrekt, wenn auch etwas umständlich und langsam bei den offiziellen
Abwicklungen.
Die Etappe nach Puerto Plata beginnt etwas ruppig mit 20
Knoten Gegenwind bis wir aus der grossen Bucht von Samana hinausfinden. Noch
einmal prusten die Buckelwale, doch wir können sie kaum zwischen den grossen
Wellen erkennen. Vielmehr sehen wir die Whale Watching Tour Boote um die
grossen Meerestiere kreisen. Oje, wer heute die Whale Watching Tour gebucht
hat, erhält wohl ein Kotzkübeli gratis dazu!
Die Tourboote ziehen ihr Programm halt
bei jedem Wetter durch!
Naja, auch wir sind froh, als wir endlich nach Norden
abdrehen, den Wind zu unseren Gunsten nutzen können und die Wellen
angenehmer einfallen. Ab jetzt geht’s flott
voran und wir segeln entlang der Nordküste der dominikanischen Republik. Andern
Morgens laufen wir bei strahlendem Wetter in die Ocean World Marina ein und
finden gleich sehr nette dänisch-amerikanische Bootsnachbarn.
Plaza Central von Puerto Plata |
Puerto Plata - guter Ort um diverses zu erledigen ... |
und immer suchen spezielle Freunde Svens Nähe ... |
Das Wetter spielt nicht so recht mit. Die Weiterreise nach
Kuba verzögert sich, wir bleiben ungewollt länger in Puerto Plata hängen als
geplant. Wir beginnen unsere verbleibende Zeit auf der westlichen Atlantikseite
aufzurechnen, unsere Ziele zu überdenken und die Route um zu planen:
Kuba liegt rund 3 Tage Nonstop Segelei entfernt. Die
Nordküste Kubas ist nicht einfach anzulaufen. Auch in Kuba ist es ausländischen
Schiffen nicht erlaubt, sich frei zu bewegen. Nur in vordefinierten Marinas kann
man das Schiff überhaupt verlassen. Kontrolle und Besuche auf dem Schiff von verschiedenen
Behörden stehen bei jedem Ankommen und Ablegen auf dem Protokoll. Anscheinend will
unbedingt verhindert werden, dass eine private Yacht eine kubanische Person ausser
Landes bringen könnte. Entsprechend diesen Bedingungen würden wir möglichst nur einen Hafen in Kuba an der
Nordostküste anlaufen, um von da weiter in die Bahamas zu segeln. Diese Route
führt um die Great Bahamas Bank herum, also gegen Passatwind und Strömung. So verlangt
auch diese Etappe wieder spezielle Wetterverhältnisse, also ist mit weiteren „Wartetagen“
im Hafen zu rechnen ist.
Wir freuen uns eigentlich sehr, Kuba kennenzulernen, doch
gleichzeitig wollen wir uns in unserer Bewegungsfreiheit nicht einschränken
lassen und möchten genügend Zeit für den noch weiten Weg durch die Bahamas und
nach Bermudas haben.
Also entschliessen wir uns, für 1 Woche als Städtereisende nach Havanna
gemütlich und unkompliziert zu fliegen! Ab nach Havanna!